Montag, 21. März 2011

Kein Ort Nirgends....No Place Anywhere....

Heute...Today

Ich habe noch keine Worte um all das auszudrücken, was mir, seit ich von Knuts Tod erfahren habe durch den Kopf geht...Soviele Bilder von ihm der letzten vier Jahre sind in mir und werden immer in mir bleiben. Die Zartheit und Sanftheit dieses Bären haben mich immer besonders berührt, noch ist nicht bei mir angekommen, dass er nicht mehr ist, nie wieder selbstvergessen mit einem Stöckchen spielt, so wie noch kurz vor seinem Tod.

Ich komme nicht umhin auch an die vielen Menschen in Japan zu denken, die neben ihrem Heim ihre Angehörigen und Freunde bei dem Erdbeben und Tsunami verloren haben. Wenige Minuten haben alles verändert, so dass nichts mehr war wie vorher. Vielen bleibt Abschied nur in der nacktesten Form zu nehmen, der Tsunami hat auch die Hoffnung zunichte gemacht, die Menschen und Tiere, die einem lieb waren zu Grabe zu tragen, Erinnerungsstücke wie Fotos und andere Gegenstände - verloren für immer.

Kein Ort nirgends bereitet einen auf den Schmerz vor, den es bedeutet ein geliebtes Wesen zu verlieren, ganz besonders wenn der Tod ganz plötzlich kommt,
kein Ort wird wieder so wie er war.

Trauer ist eine Insel- Erinnerungen die Welt.

Gestern...Yesterday

I
have no words to express my thoughts and feelings since the moment I have learned of Knut's death. So many images of him during the last four years are in me, and will always remain in me. The delicacy, softness and tenderness of that bear have always touched me most, it has not yet reached my mind that he is no more, that he never again will play obliviously with a stick, as he did shortly before his death.

I can't help to think of the many people in Japan who have lost everything
within the few minutes the earthquake and tsunami struck , their homes, their families, their loved ones. A few minutes have changed everything, so that nothing was, is and will be the same before. Many have to say farewell in the barest form ever, the tsunami destroyed ​​the hope to pay last respects by burying the people and animals who have been dear, photos and other personal items of sentimental value are gone - lost forever.

No place anywhere is preparing us for all the pain when we lose a loved one,
no
place will ever be the same again.

Mourning is an island - memories the world.


We must embrace pain and burn it as fuel for our journey.

~Kenji Miyazawa
~

Photos: Christina M.

6 Kommentare:

  1. Liebe Birgit,

    deine beiden Beiträge nach der unfassbaren Nachricht zeigen deine Liebe zu Knut. Am Sonntag habe ich einen kleinen Abschiedsspaziergang im Bärenrevier unternommen. Ich werde nie vergessen, wie ein Junge (schon im Schulalter) ganz herzzerreißend am Eisbärengehege geweint hat. Bei mir flossen gleich auch die Tränen und ich musste zur Fasanerie fliehen.

    Die vielen Zeichen der Anteilnahme der Zoobesucher haben mir aber Trost gegeben. Trotzdem war es heute ein schwerer Ganz, als ich in der Mittagspause zum Zoo gefahren bin, um einen Eintrag im Gedenkbuch zu machen. Danach fühlte ich mich aber besser, wie befreit.

    Zuletzt habe ich für Reimon Opitz etwas geschrieben. Nun sah man ein Foto von Knuts Gesicht an der Wand hinter dem Schreibpult mit dem Gedenkbuch. Es war ein unwirkliches Gefühl. Verstehe mich bitte jetzt nicht falsch, aber etwas unfreiwillige Komik war schon dabei. Unserem Bärchen hat es sicher gefallen. Herr Dörflein hat ja mal gesagt, sein Größenwahnsinnsgen sei sehr ausgeprägt ...! - Diese "Trauerecke" ist dem Zoo gut gelungen, von anderen Entscheidungen will ich jetzt nicht reden ...

    Die Erklärungen zur Todesursache sind für mich noch unbefriedigend. Ich hoffe, dass der Freitag Klarheit bringt. Unser Bär kommt aber nicht wieder. Es ist so schwer zu begreifen und zu akzeptieren ...

    Ich grüße dich herzlich, Birgit in der Ferne!

    LeenaP

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  2. Liebe Birgit,

    alles, was ich eben geschrieben habe war plötzlich weg.
    Jetzt wird es mir zu spät.
    Ich melde mich morgen.

    Nächtliche Grüße
    Britta-Gudrun

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  3. Liebe Birgit,

    danke für diesen Beitrag!

    Ulli

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  4. Liebe Birgit,

    danke Dir für Deinen liebevollen Beitrag.
    Ich schrieb Dir mal, ich läse am liebsten schöne Geschichten. Das Leben schreibt aber leider nicht nur schöne Geschichten.
    Ich bin nach wie vor fassungslos.

    Das Schicksal oder was auch immer, hat mir erlaubt, am Freitag in Berlin zu sein und an der Seite von Christina(eine Auszeichnung)einen verspielten, interessierten, süßen Knut zu erleben.
    Am Samstag habe ich ihn sich entspannt sonnend, wunderschön weiß glänzend, auf seiner Insel bewundert.
    Dann bin ich gegangen und zehn Minuten später ist mein Bärchen gegangen.Für immer.
    Der einzige Trost den ich im Moment habe, sind die vielen Menschen, die genau wie ich so unsagbar traurig sind.
    Knut, ich habe dich sehr lieb gehabt.
    Liebe Birgit, ich schaue wieder rein.Irgendwann gibt es auch wieder schöne Geschichten.
    Liebe Grüße, BrigitteE

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  5. Liebe Birgit,
    bei aller Trauer um Knut fühle ich mich auch etwas zwiespältig angesichts des unermesslichen Leides in Japan. Dennoch habe ich kein schlechtes Gewissen für die unendliche Trauer um ein Tier, dass wie wir Menschen, Freude, Angst und Schmerz empfindet.

    Die Trauer um Knut hat ein Gesicht und eine Geschichte. Das unendliche Leid in Japan kann man in seiner Größenordnung gar nicht erfassen und ist dennoch herzzerreissend.

    In meiner ehrenamtlichen Tätigkeit für UNICEF fühle ich mich auch manchmal entmutigt, weil das Elend - vor allem das der Kinder- niemals aufhört. Wir können nicht alle retten, aber jedes gerettete Leben ist alle Anstrengungen wert, sonst könnte man nicht weitermachen.

    Mit Ihren Worten über die Insel der Trauer und die Welt der Erinnerungen haben Sie einen schönen Vergleich gefunden. Knut hat auch nach seiner "Niedlichkeitsphase" so vieles bewegt und vor allem die Erkenntnis vermittelt, dass der natürliche Lebensraum in der gesamten Tierwelt nachhaltig geschützt werden muss - dann brauchen wir keine "Zuchtprogramme" mehr in den Zoos zur Arterhaltung für Tiere, die nie in ihren natürlichen Lebensraum zurückkehren können...

    Birgit, Sie schreiben so viele schöne, aber auch traurige Tiergeschichten in Ihrem Blog, den ich auch nach dem schmerzlichen Abschied von der "Bloggergründerin" Simba immer wieder gerne besuche.

    In herzlicher Verbundenheit
    grüßt Sie
    Britta-Gudrun

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  6. Ich würde gerne etwas mehr schreiben, leider geht das gerade aus vielen Gründen nicht so wie gerne möchte, ich habe heute sehr viel außerhalb zu tun, deshalb nur ein paar Worte des Dankes.Dank für das tiefe Gefühl von erbundenheit, die sehr persönlichen Gedanken von euch /Ihnen haben mich sehr berührt.

    @Liebe LeenaP
    Danke besonders für die Erwähnung von Knuts "Größenwahngen", ich musste unwillkürlich lachen und das war sehr befreiend.

    @Liebe Ulli J
    Ulli,einfach eine Umarmung hier vom Aussenposten, mir tut es so leid, dass euer Pelle gestorben ist. Ich weiß, wie sehr ihr an ihm gehangen habt.

    @ Liebe Brigitte,
    Ich hatte schon bei Christina gelesen,dass du an dem Tag im Zoo warst. Wie wunderbar, dass du es geschafft hast, ihn noch so zu erleben,wie traurig, dass es dein letzter Besuch bei ihm sein sollte.Du hast Recht, das Leben schreibt nicht immer schöne Geschichten, und in dieser herzzereißend traurigen gibt es dennoch eine sehr schöne Seite, du hast ihn erlebt, wie er war in all seiner Besonderheit, nicht krank, sondern verspielt und guter Dinge, diese Bilder kann dir niemand nehmen und werden dir Kraft geben, für die vielen nicht schönen Geschichten, die noch kommen.

    @Liebe Britta-Gudrun,
    Ihre Worte haben mich tief berührt und ich danke Ihnen für die Mühe nochmal hergekommen zu sein und zu schreiben.Die Entmutigung, die sich oft einstellen kann in der Arbeit mit Kindern, kann ich besonders gut nachempfinden. Durch meine Arbeit früher im ersten Berliner Frauenhaus, bin auch ich oft an meine Grenzen gestoßen. Was sich jedoch nie verloren hat, war meine Erfahrung, dass es gerade die Kinder sind, die am intensivsten auf jede ihnen zuteil werdende Aufmerksamkeit reagieren. Ihre Mütter waren dazu oft nicht (mehr)in der Lage.Das Wissen, warum das so ist,war übrigens oft hilfreich;ich war schon damals lange entfernt davon zu denken, dass ich, wir die Welt retten könnten. Es sind die Spuren auf die es wohl ankommt, auch wenn das sehr schwer aushaltbar ist an manchen Tagen.

    Ihr Satz "Die Trauer um Knut hat ein Gesicht und eine Geschichte"..., so verrückt es klingt, aber Knut hat mich genau da weitermachen lassen, wo ich im Frauenhaus aufgehört habe, die Geschichte einzelner Eisbären aufzupüren, herauszufinden, wann sie lächeln, was sie brauchen,damit es ihnen gut geht, warum sie in so vielen Büchern nicht richtig dargestellt wurden, was man ihnen noch immer antut... Ob Menschen, Eisbären oder andere Tiere und Pflanzen...die Fragen und die Neugier ,die es braucht, sind die gleichen und egal, wo man ansetzt, es verändert das Leben von allen.Manchmal nur einen winzigen Moment.

    Ganz liebe Grüße aus der Ferne

    Birgit

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