Sonntag, 31. August 2008

Eine Hose ist .....

.....eine Hose.... - pants......ist eine Hose... - are pants...
...ist meine Hose... - are my pants... ...ist eine Hose von Papi... - ...are Papi's pants......Er IST WIEDER DA!!!
...HE IS BACK!!!Wenn er wüßte, wie hart es ohne ihn manchmal war... -
If he knew how hard it was sometimes without him... Photo credits: Jessie and Hartmuth(Photo 1 & 4) - you will find more nice captures -not only- of today in Hartmuths Forum.

Samstag, 30. August 2008

Wir werden alle nicht jünger...oder: Happy Birthday, Frau Schnatterliese!

Ja, wie wahr...wir werden alle nicht jünger...- Hmm, true, we are all not getting younger...Letztes Jahr um diese Zeit diskutierten immer noch alle über mein Gewicht und über jedes Croissant und Brötchen wurde öffentlich Buch geführt...-
Last year at this time all papers were discussing my body weight, each croissant and bread roll was counted publicly... Heute reden alle von meinem Bart, wollen Sie wirklich, dass ich mich rasiere und ihn abnehme, ich dachte, er würde so gut meine Reife widerspiegeln...?-
Today everybody is discussing my beard, you really want me to shave it? I thought it reflected so well my mature state of mind...?
Also, Liesel, allet Jute zum Geburtstag, auch wenn wir hier reichlich spät damit sind, uns rinnt der Schweiß, aber wir wollten doch wenigstens alle deine Fotos von heute gesehen haben und dat hat ja gezz ma gedauert, sach ich Ihnen...)) -
So, just happy birthday, Liesel, although slightly late as we had to see first some of your special day pics which took us some time and some sweat approaching midnight already in Rodrigues...

Und hier ein Minirückblick - and here a mini retro...

Dienstag, 26. August 2008

Knulympia - Nachlese...highlights...

Wie einige vielleicht mitbekommen haben, ging letztes Wochenende auch das Synchronschwimmen zu Ende, die Russinen gewannen, auch wenn sie offensichtlich etwas missverstanden haben müssen, was die geforderte Figur betraf...-
As you might know, last week-end the competition in synchronized swimming came to an end too, the Russian ladies won, although they must have misunderstood something concerning the position required...
Hier die geforderte Figur in der Kür, und glücklicherweise festgehalten in einem Sonderwettbewerb der Knulympiade von Sebi Olar, da sie ansonsten von der großen Öffentlichkeit unbeachtet geblieben wäre... - Here the pose required within the free routine, fortunately captured by Sebi Olar as otherwise it would have gone unnoticed by the big public... Die Japanerinnen, diesmal nicht unter den Medaillengewinnerinnen konnten es kaum fassen...-
The Japanese team, this time not in the medal winning group, couldn't really believe it...

Das Geheimnis einer erfolgreichen Kür dürfte allerdings nur einem gewissen Trainingsberater bekannt sein... -
The Secret of a successful free routine ...maybe they should ask a certain coach...

Und nicht, dass Sie jetzt denken, nach Knulympia sei nun schon Ostern angesagt, aber während andere sich abrackerten, ist dieser kleine Racker mit Namen Sophie in die Welt gesprungen und muss jetzt erstmal mit etwas menschlicher Hilfe größer werden, diese Spiele wurden also noch komplett verpennt, aber wer weiß, wenn London in 4 Jahren ansteht, bekommt vielleicht auch sie mal einen Beratervertrag.Es muss ja nicht immer Synchronschwimmen sein...



A
nd not that you think that already after the Knulympics we are going to celebrate Easter here, this is little Sophie,who jumped into life during the Games, missing them due to the important task to get bigger with a little human help and by sleeping, maybe in 4 years it's her turn to get a coaching contract, OK , not neccessarily for synchronized swimming...

Photocredits:Jessie/Knut, Sebi Olar/ducks, Russian & Japanese team found on the net...BZ/Sophie

Freitag, 22. August 2008

Der Seebär - eine enzyklopädische Reise.... Teil II

Lieber Knut,
na, wie ist es gelaufen mit dem Kurs, haben sich deine Nachbarn wiedererkannt? Und wie steht es mit deinem Rüssel, wo hast du den gelassen...? Bitte sag Bernie ganz herzlichen Dank für die Abbildung mit den Tanzbären, die er noch in seinem Privatarchiv gefunden hat, die wollen wir natürlich niemandem vorenthalten...Du hast mir gemailt, dass ihr nun alle sehr interessiert seid an dem 2. Teil , dem Seebären, das hat Mami Simba doch etwas beruhigt. Sie bedankt sich auch für deine Mithilfe, doch leider muss sie dich enttäuschen, die Fotos , die du mitgeschickt hast von den Büchern über Seebären um uns im Aussenposten zu helfen, dass die Texte etwas bunter werden, sind zwar bunt und bestimmt auch lustig zu lesen, aber im 2.Teil geht es um dich und deine Artgenossen aus dem Norden, die vor rund 200 Jahren eben noch nicht Eisbären hießen...Petzi-Bücher kannte man da noch nicht... Aber nun lies selbst, was die Menschen in Deutschland damals glaubten, alles zu wissen...Und hier geht es los!

Seebär, Eisbär, weißer Bär, Polarbär, Ursus maritimus, Ursus albus, cauda abrupta, capite colloque elongatis; Fr. l' Ours blane; Engl. White Bear, the polar Bear. Dieser Bär befindet sich nur im tiefsten Norden von Europa, und auf Grönland, überhaupt bewohnt er den ganzen Strand des nördlichen Amerika' s, und ist von dem schwarzen Bären durch seine Farbe und durch ein mehr verlängertes Verhältniß der Theile des Körpers verschieden; der Kopf ist nämlich länger und gleicht demjenigen eines Hundekopfs; der Hals ist gleichfalls lang; die Schnauze, die Nase und die Klauen sind schwarz, und ihr Haar ist lang, und so weich wie Wolle. Die Füße des Eisbären haben die Gestalt wie die an großen Hunden und andern fleischfressenden Thieren, nicht wie beim Landbären, welche einigermaßen die Gestalt von Menschenhänden haben. Der Eisbär hat beinahe die Größe wie der Landbär, nur ist er geschickter und behender als dieser. Sein Schädel ist sehr hart; denn noch so derbe Schläge mit einer Keule auf den Kopf verursacht bei ihm nicht die geringste Betäubung, ungeachtet man mit dergleichen Schlägen einen Ochsen hätte todt schlagen können. Obgleich die gewöhnliche Nahrung dieses Thieres. Fische sind, die es im Wasser zwischen dem Eise aufsucht, besonders todte Wallfische, so jagt es doch auch auf dem Lande nach Rennthieren und andern Thieren, und begegnen ihm Menschen, so fällt es auch diese wüthend an. Es ist ein sehr grausames Thier, das nichts verschont, und, gleich der Hyäne todte Körper aus der Erde gräbt, um sich davon zu nähren. Wenn sie nämlich eine Stelle merken, wo man einen todten Körper eingegraben hat, so wissen sie ihn sehr geschickt herauszuscharren, sie nehmen oder scharren alle Steine weg, womit die Grube bedeckt ist, öffnen den Sarg, und verzehren die Leiche. Der Mangel, dem sie aber in diesen unwirthbaren Einöden oft ausgesetzt sind, zwingt sie, sich auf das Wasser zu gewöhnen, wie auch schon oben angemerkt worden; sie stürzen sich hinein, um Seekühe, kleine Wallfische etc. zu erhaschen. Sie legen sich auf Eisschollen auf die Lauer, erwarten sie daselbst, wenn sie solche aus der Ferne herankommen sehen, und sobald sie finden, daß ihnen ein solcher Standort überflüssigen Unterhalt verschafft, so verlassen sie ihn nicht mehr, sondern lassen sich lieber im Frühling, wenn das Eis loszugehen anfängt, mit wegführen; reisen also mit ihren Eisschollen fort. Da sie nun oft das Land nicht wieder gewinnen, und ihre Eisschollen, worauf sie sich eingeschlossen befinden, nicht verlassen können, so kommen sie mitten im Meere um; diejenigen aber, die mit ihren Eisschollen an den Norwegischen und Isländischen Küsten landen, sind dann so hungrig, daß sie über Alles, was ihnen in den Weg kommt, herfallen, und es verschlingen. Alte Naturforscher hielten diese Bären für Amphibien, ja für eine Art Robben; daher nennt sie auch Linné: Phoca ursina; allein sie sind keine Amphibien, und können nicht unter Wasser leben, so lange sie wollen. Man darf nur auf die Jagd dieser Thiere achten, so wird man das Gegentheil gleich inne werden. Man folgt diesen Thieren nämlich mit einer Schaluppe, und treibt sie so lange, bis sie müde sind, dann tödtet man sie. Könnten nun diese Thiere des Athemholens entbehren, wie die Amphibien, so würden sie sich in die Tiefe tauchen, um sich auszuruhen, und den Verfolgern zu entgehen; allein ihr Untertauchen geschieht nur auf kurze Zeit; denn sie tauchen an einem Ende, wo sie sich verfolgt sehen, unter, und kommen am andern Ende wieder hervor, und eilen dann, um eine Eisscholle zu gewinnen; und so machen sie es abwechselnd. Nach den Berichten von Grönlandfahrern ist die Jagd der Eisbären vorzüglich auf Robben, weil solche nicht stark genug sind, ihnen zu widerstehen, man schnitt einem weißen Bären, den man todt geschlagen, den Bauch auf, und fand darin ganze Stücke vom Seehunde mit Haut und Haar, als Beweis, daß er ihn eben erst verschluckt hatte. Bei den Morsen, denen sie auch ihre Jungen entführen, kommen sie zuweilen schlimm weg; denn diese durchstoßen sie mit ihren Hauern, und jagen sie in die Flucht; eben so machen es die Wallfische, deren Jungen, wie schon oben angeführt worden, sie auch nachstellen; sie erdrosseln sie mit ihrer Körpermasse.

Der Seebär besucht die ganze Küste des Eismeers, von den Hyperboräischen Inseln bis zum östlichen Vorgebirge Asiens, so daß er nie von dem Meere weicht. Er kommt nicht bis zur östlichen Küste Sibirens, sondern liebt den Norden, läßt sich selten mit dem Treibeife in das Kamtschatkische Meer führen, auch geht er selten auf die Inseln, welche unter gemäßigter Breite zwischen Asien und Amerika liegen. Von der Hudsonsbey und den Grönländischen Ufern wird er durch das treibende oder Polareis nach Spitzbergen gebracht, wo er sich aufhält, und dann zuweilen nach Island und Norwegen getrieben wird, an welchen Küsten er oft umkommt. Zwischen der Lena und dem Jenisey kommt er, vorzüglich wenn die Winde von Norden und Westen wehen, und das Eis an das Ufer treiben, häufig an, und mit den entgegengesetzten gehet er auf dem Eise wieder auf das hohe Meer ab. In den nördlichsten Gegenden Sibiriens, wo die Erde von dem ewigen Froste zusammengepreßt, keine Wälder hervorbringt, sondern sich nur Moos und Flechten zeigen, welche das Eis oft als eine Kruste überziehen, da kommt er oft durch den, dem Meere gleichen, Eisboden und durch die Winternächte und Stürme verführt, weit vom Meere weg, besonders wenn er ein Winterlager sucht; er bringt aber niemals den Sommer in südlichen Oertern zu oder pflanzt seine Art daselbst fort, noch geht er jemals aus dem Polarkreise bis in die waldigten Gegenden, aus welchen der Landbär dagegen bis in die Polargegend vorzugehen fürchtet. Er scheint wenig Wärme zu ertragen, und nur das Polarmeer sein Element zu seyn; schon die jungen Eisbären wälzen sich im Schnee unter freiem Himmel umher, und liegen mit ausgestreckten Füßen auf dem Eise.

Die Meerbären haben mit den Landbären das gemein, wenn sie den Sommer hindurch vieles Fett gesammelt haben, daß sie etwas später, als der Landbär, beinahe in der Mitte des Septembers, wenn die Sonne von den nördlichsten Gegenden Abschied genommen hat, sich einen Ort zum Winterlager suchen, jedoch mit weniger Sorgfalt, da sie mit jedem Schlupfwinkel unter Felsen oder Hügeln am Meere, oder gar unter gefrorenen aufgethürmten Eismassen, vorlieb nehmen, und ohne weiteres Lager auf dem Schnee liegen, von welchem sie nachher, wenn derselbe hoch zusammengetrieben worden, begraben werden, und den ganzen Winter unthätig, im Januar oder Februar aber fast im beständigen Schlaf zubringen, und den Mangel an Freßlust, so wie die Vollblüthigkeit durch Hunger und Ruhe heilen. Die männlichen Bären liegen bis zu dem Ende des Märzes, die weiblichen mit den Jungen auch wohl bis zum April, zu welcher Zeit sie erwachen, wegen Hunger umherstreifen, und dann von den Samojeden und Jakuten vorzüglich gejagd werden, welche diese Jagd wegen des Meeresufer besuchen. Nach den Berichten mehrerer Reisenden sollen sie nach fünfmonatlichem Hunger oder Fraß=Enthaltung, dennoch mit vielem Fette aus ihrem Winterlager kommen; allein sie sind dann hungrig und grausam, und streichen meistens im März, wie Holländische Schiffer beobachteten, umher. Um diese Zeit haben die unter dem Nordpol überwinterten Schiffsleute von der gekochten Leber des Meerbären so gefährliche Zufälle erlitten, daß drei von ihnen dem Tode nahe waren, und nachher am ganzen Körper die Oberhaut wechselten. Von dieser giftigen Eigenschaft will man aber in Sibirien nichts wissen, obgleich die Völker am Meere, die Jagd auf diese Thiere machen, zu derselben Zeit das Fleisch von den getödteten essen, und sich nicht vor der Leber in Acht nehmen, sondern sie vielmehr mit andern Theilen dieses Thiers wie eine Arzeney ansehen; also rührte die Krankheit der Holländer wohl vom Skorbut her. Uebrigens ist das Fleisch des Eisbären gewiß unschädlich, da, außer den oben angeführten Sibirischen Völkern, auch die Russen, welche auf den östlichen Spitzbergen einige Zeit elend zubrachten, die Engländer auf ihren Nordpolexpeditionen, und die Fischer, welche sich mit dem Wallfischfange beschäftigen, solches bezeugen. Das Fleisch soll einen starken Fischgeschmack haben, aber ungleich besser, als dasjenige vom Wallrosse seyn.

Die Bärin oder das Weibchen des Eisbären soll im März in ihrem Winterlager Jungen werfen, und sechs bis sieben Monat trächtig gehen, weil im Winter keine Begattung Statt findet. Sie werfen gewöhnlich zwei, oft auch ein einziges Junge, und gehen nicht eher aus ihrem Lager, bis die Jungen stark genug sind, ihnen zu folgen. Sie gehen indessen den ganzen Sommer hindurch bis zu dem folgenden Winter unter Aufsicht der Mutter und saugen an derselben. Ungefähr in der Mitte des Octobers hatten die Obischen Samojeden ein jähriges Junge, von dem sie die Mutter getödtet, gefangen, und in diesem Alter sollen die Jungen am schönsten seyn, und werden wegen der Felle mit dem weißesten, silberartigen und zartesten Wollhaare besonders gesucht. Das Haar der Alten ist zwar auch weich, aber doch gröber und wird zuletzt des durchschwitzenden Fettes wegen gelblich. Daher sind von den im Eismeere Schiffenden selten ganz weiße gesehen worden. Wenn eine Mutter mit den Jungen ans Land geht, ist sie stets sehr vorsichtig, und kämpft bei vorkommender Gefahr herzhaft für ihre Jungen. Wenn sie nicht der Hunger treibt oder sie Jungen vertheidigen wollen, sind sie nach der Uebereinstimmung aller den Nordpol Bereisenden nicht im geringsten gefährlich. Wenn ein Eisbär gereitzt oder von auf ihn gehetzten Hunden aufgehalten wird, so richtet er sich auf den Hinterbeinen in die Höhe und stürzt blindlings auf den Feind los. Wenn sie einen Menschen angreifen und tödten, so nehmen sie ihn ins Maul, und laufen mit der größten Leichtigkeit mit ihm davon; ja sie zerreißen ihn wohl gar im Angesicht seiner übrigen Gefährten, welches die Matrosen der Nordpolexpeditionen zu sehen Gelegenheit gehabt haben. Ein solcher Bär ward geschossen, da er eben einen zerrissenen Leichnam verzehrte, und er ließ davon noch nicht ab, sondern zerrte ihn mit sich fort, bis er nach vielen Schüssen erlegt ward. Die Samojeden und Tunjusen, obgleich schlecht bewaffnet, und selbst Körperschwach, nehmen den Kampf mit dem weißen Bären auf und bleiben gewöhnlich Sieger. Sie wissen aber durch eine geschickte Bewegung dem Thiere bei seinem blinden Anlaufen aus dem Wege zu gehen, und es dann mit ihrem Spieße von der Seite zu durchstoßen. Wenn Hunde auf ihn gehetzt werden, läßt er gewöhnlich den Jäger außer Acht und dieser hat dann Gelegenheit ihm von der Seite oder im Rücken einen tödtlichen Stoß beizubringen. Auch durch Trompetenklang, Geschrei und anderes schallendes Getöse sind die Eisbären leicht zur Flucht zu bringen, sie suchen sich dann durch Laufen oder Schwimmen zu retten; auch beim Anblick ihres eigenen Blutes gerathen sie in Furcht, und laufen gleichsam voll Verwunderung um die blutigen Fußtapfen hin und her.

Ein junger eingefangener Eisbär wurde von dem Besitzer in seiner Lebensart genau beobachtet. Es war ein faules und träges Thier und litt nicht, daß man es an den Ohren und in der Gegend der Hintertheile berührte. Es sprang heftig auf und machte ungeschickte Bewegungen, richtete sich auf den Hintertheilen auf, schlug mit den Tatzen und zerriß, was ihm zuwider war. Mit aufgesperrtem Maule und scheußlichen Augen zischte es gleichsam, und wenn es wieder seinen Willen an der Kette gezogen ward, so grunzte es gröber und schallender, heulte aber niemals, wie der gemeine Bär. Der Gang dieses jungen Bären war ganz bärenartig, in der Eile ungeschickt tanzend und gleichsam hinkend. Seltsam stand er auf vier Beinen oder ging freiwillig herum, und zwar mit hangendem, gleichsam schweren Kopfe oder er lag ausgestreckt auf dem Bauche. Fische zog er dem Fleische, und gefrorene den frischen vor; er zerriß den Fraß, den er mit den Füßen an der Erde festhielt. Er fraß übrigens mäßig und ohne Begierde, und leckte lange an der Kost, wie ekele und satte Hunde zu thun pflegen. Statt des Getränkes schluckte er begierig und häufig Schnee ein. Wasser trank er mit Lecken. Er verschluckte Heu und mancherlei Kehricht, welches man nachher, jedoch nicht häufig, unverdaut in dem geöffneten Magen fand. Im Schlafe bedeckte er die meiste Zeit die Schnautze mit der rechten Tatze, und wenn die strengste Kälte herrschte, schien er am vergnügtesten zu seyn.

Bei der Zergliederung eines ausgewachsenen Eisbären, in Vergleichung mit einem Landbären, fand man den Kopf des Ersteren größer, den Scheitel gewölbter, die Schnautze dicker. Die Nase ist groß, schwarz, etwas kürzer, als die Lefze, abgestutzt, oben durch einen breiten Gürtel kahl; die Nasenlöcher sind mondförmig, sehr gespalten, vorn sehr weit, mit dünner Scheidewand, und nicht, wie am Landbären, runzlicht. Eine kahle Furche läuft von dem untern Theile der Nasenscheide und längst der Oberlefze hinab. Das Maul ist nicht bis zu den Augen gespalten, die untere Kinnlade ist etwas länger, als die obere, aber mit der Lefze gleich lang. Die untere Lippe hat einen breiten, nackten, bis an die Schneidezähne gezackten Rand, die größeste Zacke steht an beiden Seiten gegen die Hundszähne, und ist lappigt; von da geht hinter den Hundszähnen eine gezackte Querfalte; vor diesen Lappen sind vier Zacken (bei dem Landbären acht) etc. Von den sechs Vorderzähnen sind aber die vier mittelsten abgerieben, abgestutzt, und der äußere große an jeder Seite kegelförmig; unten sind die Vorderzähne alle kleiner, nur die äußersten etwas größer; beim Landbären sind die beiden an jeder Seite gelappt, stumpf, und die mittleren kleiner. Die Hundszähne sind sehr groß, kegelförmig und convex; die obersten sind am größten, und haben nach hinten zu, der Länge nach, eine schwache Schneide, der Zwischenraum zwischen den Hunds= und Backzähnen ist größer, als in dem Landbären, am meisten an dem untern Kinnbacken, mit einer hervorstehenden Rippe des zahnlosen Knochenrandes. In dem obern Kinnbacken war ein kaum aus dem Zahnfleische hervorstehender kleiner stumpfer Zahn, der bei dem ausgewachsenen Bären etwas hinter dem Hundszahn, bei dem Jungen aber mitten zwischen den Hunds= und Backzähnen in dem Zwischenraume stand, welcher kleine Zahn den Landbären fehlt, jedoch nicht immer. Backenzähne hat der erwachsene Landbär aller Orten vier, welche mit kegelförmigen Höckern sägenartig zusammengehen, außer dem untern hintersten kleinen, der beinahe flach ist; oben ist er erst von allen der kleinste, und der letzte der größte. Bei dem jungen Eisbären wurden auf jeder Stelle drei bemerkt. An dem Landbären bemerkte Daubeton nicht über fünf Backenzähne in jeder Reihe, jedoch haben andere Zootomen oben an jeder Seite sechs und sieben gefunden. Die Zahl der Backenzähne scheint also bei den Bären nach dem Alter sehr unbeständig zu seyn. Die Zunge ist ziemlich dick, breit, flach, überall seidenartig, mit dichten, häutigen, zurückgebogenen Zotten besetzt. Knebelbarthaare fehlen fast ganz. Die Warze über den Augen hat drei kurze Haare, an dem Landbären mehrere Borsthaare. Die Augen sind sehr klein und häßlich; der Rand der Augenlieder ist kahl, schwarz, ohne alle Wimpern, bei dem Landbären ist der nackte Rand sehr schmahl, und die Haare stehen wie Wimpern nahe am Rande, besonders oben. Die Regenbogenhäute sind beinahe graubraun, unten viel breiter, und die Sehe daher nicht in der Mitte, klein und zirkelrund. Die Ohren sind viel kleiner, als am Landbären. Die vordern und hintern Tatzen haben fünf Zehen. Die Falten zwischen den Zehen sind dick und reichen fast bis zum Nagelgelenke. Die Krallen sind groß, sehr stark, von den Seiten zusammengedrückt. Der Schwanz ist sehr kurz, dick, abgestutzt, und ragt nur mit den Haaren der Spitze aus dem Pelze hervor, das Pelzhaar ist am Kopfe kurz, und dünn am Hinterkopfe; am Leibe rauch, nach hinten und unten allgemach länger, aller Orten ausgenommen an den Gliedern; äußerlich gänzlich gelbweiß, nach innen aber mit der weißesten Wolle vermischt. An ganz alten Bären, so wie an junge, die das erste Jahr zurückgelegt haben, ist das Haar noch glänzender und mehr silberweiß, besonders an den Gliedern.

Die Felle der Meerbären werden als Kaufmannswaare besser, als die von den Landbären, gehalten und mit drei bis fünf Rubel das Stück bezahlt, und in dem östlichen Sibirien einem gemeinen Zobel oder zwanzig Schneefüchse gleich geschätzt. Unter den Jägern in Sibirien ist auch der medizinische Nutzen mancher Theile berühmt. Das Fett soll in Nervenfällen gute Dienste leisten; jedoch soll nicht alles Fett sondern nur dasjenige, welches aus den Füßen gekocht wird, heilsam und gegen die Schmerzen der Gelenke treffliche Dienste leisten. In Sibirien wird vorzüglich ihre Galle und das Herz, als die besten Hausmittel angesehen. Die Galle wird getrocknet verkauft, und in Wasser oder andern Getränk aufgelöset, gegeben, besonders wider die Bräune, und gegen die Lustseuche.

Text komplett übernommen aus der Krünitz Enzyklopädie, Abbildungen nicht immer aus der Zeit und von Mami Simbas Harddisk - Sorry, no English translation!

Donnerstag, 21. August 2008

Der Bär - eine enzyklopädische, abgründige Reise zum Menschen des 19.Jahrhunderts/Teil I

Lieber Knut,
wir glauben, die Zeit ist nun gekommen, dich ein wenig geschichtlich zu bilden. Dank ChristinaM haben wir das genau passende Werk gefunden, du wirst erstaunt sein, wieviel du noch nicht wusstest über dich und deine Artgenossen, am besten, du machst den Kurs gleich mit deinen Nachbarn ......ihr könnt nämlich alle keine Bären sein, ich habe kein einziges Foto auf Mami Simbas Festplatte von euch gefunden, wo ihr wirklich so ausseht, wie ihr beschrieben seid.... Aber lies selbst, wenn du neugierig bist und alles gut verdaut hast, darfst du mit Teil II weiter machen, auch wenn Mami Simba Angst hat, dass du wahrscheinlich vorher schon kein Wort mehr mit uns sprichst...Ach so, und nur dass du's weißt:

"Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft ist der Titel einer der umfangreichsten Enzyklopädien des deutschen Sprachraums. Das von J. G. Krünitz begründete Werk erschien 1773 bis 1858 in 242 Bänden und stellt eine der wichtigsten deutschsprachigen wissenschaftsgeschichtlichen Quellen für die Zeit des Wandels zur Industriegesellschaft dar. " Und nun geht es los!
Bär , L. Vrsus, Fr. l' Ours, ist eins von den stärksten und grimmigsten Raubthieren, welches über den ganzen Leib zottig ist, und sich in dicken Waldungen, Gebirgen und Wildnissen aufzuhalten pflegt, das aber, nach Verschiedenheit der Länder und des Aufenthalts, an Farbe, Größe und Kraft verschieden ist. Die gemeinen Bären, welche sich in Pohlen, Preussen und Litthauen aufhalten, sind groß, schwarz, oder auch braun. Sie sind grimmig, und zerreißen alles, was fleischigt ist; daher sie Kälber, junges Wild, und anderes Vieh anfallen, und wo sie das nicht haben können, sich von dem Aas und Luder nähren. Diese Art der großen Bären heißen sonst auch Ameisenbären. Eine andere etwas kleinere, kürzere und dickere Art sind die Zeidelbären, welche auf die Bäume klettern, und das Honig aus den wilden Bienenstöcken zeideln und fressen, wovon in der heil. Schrift das Räthsel des Simsons vorgeleget wird. In Grönland, Island und Nova=Zembla, als in den kältesten Nordländern, findet man auch weiße Bären, welche von den vorigen darinn unterschieden sind, daß sie auch unter dem Wasser von Fischen und Wassergewächsen sich nähren, einen Rüssel, wie ein Schwein, kurze Ohren, weiten Rachen, kleine Augen, und die größte Gewalt in ihren Tatzen haben.

Die jungen Bären fallen insgemein von ihren Müttern im December, und sind Anfangs bis auf den sechsten Tag blind, und ganz klein, wie eine Ratze, jedoch bärenförmig. Der Grund, warum sie so klein sind, ist dieser, weil sich bei der Bärin der Schluß in der Geburt nicht öffnet, sondern bleibet, wie er ist; daher die Geburt auch darnach proportionirt ist. Sie sind, der Farbe nach, weißgelblich, welche sich aber nach und nach in eine braune verwandelt; ausgenommen am Halse behalten sie einen weißlichten Ring, der aber in 3 oder 4 Jahren sich gänzlich in Braun verfärbet. Die Bärin sauget ihre Jungen nicht, wie andere Thiere, hinterwerts, sondern vorwerts nach dem Brustkern zu, mit zweien Gesäugen gleich einem Weibsbilde. Das Würgen lernen sie von ihren Alten, die ihnen halblebendes Wild herbei schleppen, um sich hierinnen zu üben; hernach aber verzehren sie solches mit einander. Dies dauert aber nicht lange; denn wenn die Bärin wieder bäret, so verläßt der junge seine Mutter, und sorget für sich selbst, da er Waldbeere, wild Obst, Wildthiere, Haber auf den Aeckern, Fische in seichten Bächen, und wildes Honig aufsuchet, und vornehmlich den Ameisenhaufen nachstreichet, welche er begierig frißt.

Die Spuhr des Bären ist fast wie bei einem Menschen, der ohne Schuh und Strümpfe barfuß gegangen; nur daß er die Nägelklauen vorn heraus zeiget. Er hat auch stärkere und breitere Fehrten, besonders an den Hintertatzen, als die Bärin, welche in den Tatzen schmäler ist.

Zur Winterszeit verbergen sie sich, gleich den Dachsen, in Höhlen, welche sie mit zartem Holzgesträuche und Mooßgras ausfüttern, und bleiben darinnen bis Lichtmeß. Sie leben daselbst von ihrem angelegten Fett, welches sie aus ihren Tatzen nach und nach absaugen. In Finnland bauet der Bär sein Winterlager entweder in Steinhaufen und Berghöhlen, oder auch auf dem freien Felde, aus Polytrichum commune, unter einige dichte Fichtenbüsche. Hier ruhet er, ohne die geringste Nahrung zu sich zu nehmen, sechs ganze Monathe; denn in der Mitte des Octobers gehet er hier schon zu Bette, und in der Mitte des Aprils stehet er wieder auf; welches sich aber an andern Orten anders zu verhalten pflegt. Daß der Bär in dieser ganzen Zeit keine Excremente von sich giebt, solches bezeugen diejenigen, die ihn während seines Winterschlafs geschossen haben; diese haben einen verhärteten Pfropf von Unreinigkeit in seinem Afterdarme gefunden, welcher, der Sage nach, nicht eher weggehet, bis er im Frühjahre Ameisen zu fressen Gelegenheit hat, welche er in den faulen Stöcken und Ameishaufen suchet, indem er diese gar artig zu zerlegen, und die Ameisen aufs subtilste mit seiner Zunge heraus zu langen weis; dergleichen vornehmlich die Bären thun, welche man in Africa bei der Bucht von Campeche findet, welche so groß als ein Hund, und von schwarzbraunen Haaren sind; diese strecken ihre Zunge, die so subtil wie ein Regenwurm ist, über den Weg, wo die Ameisen hin und her laufen, und wenn sich dieselben an die Zunge hängen, und sie ganz voll sitzet, so ziehen sie sie hinein, und verschlingen sie also; daher auch ihre Losung meistentheils wie ein zusammengedrückter Ballen von Ameisen aussiehet. Frißt der Bär von diesem Gerichte zuviel, so bekommt er einen Durchfall, den er mit Taubenkirschenbeeren und Tormentill zu heben weis.

Im Trinken haben die Bären dieses besonders, daß sie gleichsam bissenweise aus dem Wasser fressen.

Der Bär ist stark, und zerbricht, wenn er angeschlossen ist, ziemlich dicke Bäume, und schlägt und wirft mit selbigen um sich, wie ein Mensch, wie er denn sich auch gegen die Wölfe auf die Art wehret, daß er, wenn sie ihn in freiem Felde verfolgen, sich auf einen Holzvorrath, welches die Bauren nicht weit von ihren Hütten aufsetzen, retiriret, und mit selbigem Holze, welches etwa 1 1/4 Klafter lang gehauen ist, um sich und auf die Wölfe wirft, daß sie ihm nicht ankommen können, solange er noch Vorrath vom Holze hat; sobald aber solcher weg ist, und er dabei auch näher zur Erde kommt, und müde ist, so übermannen sie ihn. Sonst ist auch der Hermelin dem Bär gefährlich; denn wenn derselbe einen schlafenden Bär siehet, so kriechet er diesem ins Ohr, und beißet sich mit seinen Zähnen so vest an, daß das Thier den Kopf erschrecklich schüttelt, um den feindseligen Gast wegzuschleudern; der Bär fängt an erbärmlich zu brüllen, und solange zu laufen, bis er matt wird, niederfällt und todtbleibt.

Der schwächste Theil an den Bären ist der Kopf; daher wenn man einen Bär nur ein wenig mit einem starken Knüttel darauf schmeißet, so fällt er gleich. Sonst leben sie 20 und mehr Jahre, werden aber zulezt blind; welche Blindheit ihnen auch in jüngern Jahren zustößt, wenn sie lange in tiefen Buchten oder Höhlen liegen. Sie curiren sich aber damit, daß sie sich an die Bienenstöcke machen, und die Bienen ihren Rüssel also zerstechen laßen, daß er stark blutet, wodurch hernach ihr Gesicht wiederhergestellet wird. In Pohlen lehret man sie tanzen, Trommel schlagen, und den Hut halten zum Allmosensammeln, dergleichen schlechte Künste von den Pohlnischen Bärentreibern gezeiget werden, dabei sie mit Trompeten, und andern Instrumenten, ein starkes, aber schlecht zusammen klingendes Getöne machen, den Bär dadurch zu bethören, daß er seine Stärke gleichsam vergesse, wodurch auch viel junge Bären gefangen und gefesselt werden.

Wenn die Bärin Gefahr merket, so treibet sie, mit Schlagung der Pfoten in einander, und mit Pfeifen, ihre Jungen zur Retirade einen Baum hinan. Ein gleiches, nehmlich die Zusammenschlagung der Pfoten und das Pfeifen, thun auch einige Bären, wenn sie bei Tage in die Haberfelder sich begeben wollen, womit sie denn oft die Schnitter gleichsam schrecken, damit sie davongehen und sie ungehindert fressen lassen mögen. Auf das Schwimmen verstehen sie sich ebenfalls sehr wohl.

Erfahrne Jäger haben angemerkt, daß der Bär, wenn er ein Thier auf dem Felde getödtet hat, und es in der Erde oder in einem Bruch verbirgt, gewiß wiederkomme, es zu hohlen, daher er, mittelst Selbstschüsse und anderer Fallen, zu solcher Zeit am leichtesten gefangen werden kann; versteckt er aber seinen Raub nicht, so erwartet man seine Zurücckunft vergebens.

Der Bärenfang wird gemeiniglich durch künstlich zugerichtete Fallen und Gruben angestellt, da man in großen Wildnissen, wo Bären durch ihre Fehrt sich verrathen, und deren Gang und Wechsel auskundschaftet worden, an solchen Orten, wo kein Wasser zulaufen kann, Gruben gräbt, und zwar 7 bis 8 Ellen ins Gevierte, und 8 Ellen in die Tiefe. Diese werden 1/2 Elle dick mit beschlagenem Holz nach der Höhe ganz glatt ausgeschälet, so wie Spundpfähle vest in einander gefüget werden, und inwendig glatt behobelt, damit der Bär mit seinen Klauen nicht daran haften kann. Unten aber wird der Boden vest verspündet, damit kein Thier sich durchgraben könne. Oben kommen 4 glatte, starke und runde Balken auf den Seiten darüber, welche etwas über den Fang gehen, und wird dieser Fang mit Schalholz, Reis und Erde bedecket, und gleich dem andern Erdreich mit Laub oder Streuling verwildert, daß die Bären oder das andere Wild ihre gehörigen Gänge und Wechsel ungehindert passiren können. Damit aber die wilden Thiere solchen Wechsel ferner halten mögen, und nicht beiweg gehen, wird ein Creuz=Zaun unvermerkt von Windbrüchen verhauen, und mit Reisstangen verlegt, daß daselbst nicht wohl durchzukommen; alsdenn sparet es die Mühe, durchzukriechen oder überzusetzen, und bleibt auf seinen gewöhnlichen Gängen. Solche Zäune aber müssen recht wild und wüst verfallen scheinen, als wenn sie von Natur so wären; sonst merken die wilden Thiere der Menschen Nachstellungen. Wenn nun vorgedachter Fang eine Zeit von etlichen Monathen alt geworden, die wilden Thiere auch, weil der Platz in der Mitten offen gewesen, ihren gewöhnlichen Gang hindurch genommen, so öffnet man den Bärenfang ganz rein, leget kleine schwache Stangen über den Fang auf die runden Balken, und wieder schwaches Reis oder Tangel=Aestlein darauf, verwildert zulezt alles, wie vorgemeldet, mit Laub oder Streuling, dem andern Erdboden ähnlich; so ist er fertig. Wenn nun in der Mitten sacht ein Honigtopf darauf gesetzt wird, und solcher einen weiten Geruch von sich giebt, auch die Bienen, Wespen, Fliegen und anderes Ungeziefer daselbst herum schwärmen, so wird es nicht leicht fehlen, daß der Bär nicht heran komme, wozu ihn der Appetit treibet. Sobald er sich nun an den Honigtopf machet, so fällt er mit demselben in die Grube hinab. Soll er nun lebendig herausgebracht werden, so mus an der Seite des Fanges ein viereckiges Loch, 1 1/2 Ellen ins Gevierte, vorher unten durchgehauen seyn, daß ein Bär durchkriechen könne, welche Röhre 3 Ellen lang vest ausgeschalet werden mus, davor sowohl in= als auswendig eine Fallthüre, von starken eichenen Pfosten, 5 Zoll dick, mit Eisenblech wohl beschlagen, kommen mus. Wenn nun der Bären=Kasten mit 4 starken Ringen durch Ketten an die Fangröhre vest angemacht ist, und hierauf die inwendige Fallthüre gehoben wird, damit der Bär das Loch sehe: so stößt man ihn von oben herab mit einer Stange, daß er in die Röhre hinein krieche. Sobald er sich dahin retiriret, läßt man hinter ihm die innerste Fallthüre wieder fallen, bis er in den Kasten ist, welcher auch zugemacht, aufgeladen und vest angereitelt werden mus, da man ihn alsdenn nach Belieben wegfahren kann. Der Eingang aber zur Seiten nach der Röhre, wo der Kasten gestanden, wird hernach mit altem Holz und wilden Reisig wieder bedeckt, daß es nicht zu merken; und mus zu solcher Grube nicht täglich, sondern nur etwa in 3 oder 4 Tagen, nachgesehen werden. Derjenige, welcher die Aufsicht über den Bärenfang hat, darf eben nicht allezeit nahe hinzu gehen, sondern kann auf 50 Schritte davon auf einen Baum steigen, und nach der Grube sehen. Wird er ein Loch gewahr, so sitzet gewiß ein fremder Gast darinnen; da er dann auf vorige Art gehoben wird. Man brauchet aber dabei besondere Vorsicht, weil die Bären der Menschen Spuhr bald merken, und hernach nicht so leicht hinzugehen. Inwiefern derjenige, der dergleichen Gruben machet, dafür stehen müsse, wenn Menschen oder Vieh dadurch Schaden nehmen, davon siehe Pfeil-IconRaubthiere.

Der Bären=Kasten ist ein wohlverwahrtes Behältnis, worinn ein lebendiger Bär ohne Schaden und Gefahr, wohin man will, gebracht werden kann. Ein solcher Kasten nun mus von 2 Zoll starken eichenen Pfosten fein vest gemacht werden, mit einem dicken Boden, woran die 4 Wände sowohl auf beiden Seiten, als an beiden Giebeln, mit eisernen doppelten Bändern und Gelenken dergestallt beschlagen und versehen seyn müssen, daß die lange eiserne Spille, welche durch die Ringe=Bänder oben durchgehet, wenn eine Feder vorgestecket wird, solches alles zusammen halte. An dem einen Ende wird die Thüre aufgezogen, der Bär hineingelaßen, und zugeschoben, nachgehends ein starkes Queer=Eisen, wie vor ein Gefängnis, vorgeschlossen, daß er die Thüre nicht aufmachen kann. An allen vier Ecken jedweden Endes werden 2 große eiserne Ringe vest angeschlagen, den Kasten vor dem Fang zu bevestigen, auch damit auf dem Wagen mit eisernen Ketten anzufesseln, und den Bär damit wegzufuhren. Dieser Kasten ist gemeiniglich 1 1/2 Ellen hoch, auch soviel breit, jedoch der Boden um 1/4 Elle schmäler, und gute 3 Ellen lang. Inwendig sowohl als auswendig, müssen die Winkel mit eisernem Bleche beschlagen seyn, daß er nicht mit den Klauen an dem Holz arbeiten könne. Auf allen 4 Seiten kommen Gitterfenster von rundem Eisen, aber nicht zu groß; nur daß Licht und Luft hinein kann. Ein Freß=Trog mus mit eisernen Bändern unter dem Gitter vest angemacht werden, daß er nicht abreiße. Hierzu nun gehört ein absonderlicher niedriger Wagen, worauf dieser Kasten geführet wird. Wenn ein solcher Kasten auf einem Hetz= oder Kampf=Platze abgeladen, und die Feder abgenommen worden, so wird ein Leinchen an die Spille geschlungen, und dieselbe geschwind herausgezogen; da fällt denn der ganze Kasten auf allen Seiten von einander, nehmlich beide lange Seiten mit dem Dache, und beide Giebel, und der Bär stehet bloß da, bis er mit den Hunden oder einem andern wilden Thiere zu thun bekommt.

Auf eine andere Art werden die Bären mit oben herunter fallenden Klötzen gefangen. Wo nehmlich die Bären ihren Wechsel zu haben pflegen, da macht man ein dreieckig Gestelle. Auf jeder Seite werden 2 starke Säulen eingegraben; unten wird eine Schwelle eingezapft, und der Erden gleich tief eingeleget, daß noch etwas Erdreich darüber gehe. In den Schwellen müssen Falze seyn, wenn die Klötze mit den eisernen Zinken herunter fallen, daß sie durchstoßen können. Oben werden beide Säulen mit einem Oberschweife vest zusammen gemacht; an beide Säulen werden etliche Rollen inwendig gemacht, die einen guten Zoll vor das Holz hinaus gehen, und sich recht gut drehen. Weiter wird ein Klotz gemacht, welcher zwischen beiden Säulen und auf den Rollen leicht und räumlich auf und nieder gehen kann. Durch den Klotz müssen etliche starke eiserne gespitzte Zinken gehen. An beiden Seiten des Klotzes werden noch an jeder Seite ein von 6 Zoll starkes Stück glatt gehobeltes Holz angemacht, und vervestiget, so daß der mittelste Klotz nicht herausgehen kann, sondern gerade herunter fällt. Die Stellung mache man also: Man nehme eine Stange, die von einer Säule fast zur andern gehet; an einem Ende mus sie anstehen, von der andern Säule aber ein paar Zoll ab seyn. Gegen die Mitte oben in dem Ueberschweife wird ein Loch gemacht, worinnen ein Kloben 2 Zoll von der einen Säule, auch im Ueberschweife ein Kloben; unten an derselben Säule 2 1/2 Fuß hoch eine Kümme, oder viereckiger hölzerner Nagel inwendig nur einen Zoll heraus stehet. In der Mitten des Fallklotzes macht man eine Leine vest an, und ziehet selbige durch beide Kloben, so, daß sie an der Säule herunter reiche, daran wird ein Stellholz gemacht. In der Stange mus auch eine Kümme oder ein Kerb nicht weit von einem Ende seyn. So ziehet man den Klotz mit der Leine herauf, nimmt das Stellholz, und setzt es unter den Nagel, und in die Kümme oder Kerbe der Stangen, daß die Stange in der andern Seite sich anstämme. An dem Ende aber, wo die Stange sich anstämmet, mus ein Stock untergesetzt, oder mit einem Schnürlein angehangen werden, daß sie in der Höhe bleibe. Und so wird es auf allen 3 Seiten gemacht, daß es wie ein Triangul sey, und also auf jeder Seite aufgestellet werde. Wenn man es aber aufstellet, müssen unter den Klotz 2 Gabeln gesetzet werden, daß sich der Aufsteller nicht selbst fange; und diese Gabeln mus man nicht eher wegnehmen, bis alles fertig ist. In der Mitten des Fanges schlägt man einen Pfahl ein, und bindet einen Topf mit Honig darauf, oder hänget ein Stück Wildpret hinein. Sobald der Bär den Wind davon bekommt, wird er solches nehmen wollen; stößt aber an die Stange, und wird also von den eisernen Zinken gehalten, bis der Jäger ihm heraus hilft. Die Gestelle können beständig auf den Gabeln stehen, und dem Bär zuweilen was hineingesetzet werden. Wenn er einmahl da gewesen ist, so kommt er auch wieder. Dergleichen Invention kann man auch im Felde gebrauchen, wo die Bären fleißig nach dem Haber und den Feldfrüchten gehen. Aber da müssen die Säulen, anstatt daß man sie dort eingegraben, auf Schwellen vestgemacht werden, so daß sie auseinander geschlagen werden können. Die Gestelle müssen oben herein mit schwarzem Reisig behangen, und unten auch dergleichen Reisig angeleget werden, daß es ein wenig wildericht aussehe. Oben auf die Gestelle werden dünne Bretter gemacht, daß das Wetter nicht auf das Gestelle schlage.

In Finnland fängt man die Bären auf folgende Art. Man vergräbt in demjenigen Rodelande, so man den Bär hat besuchen gesehen, eine aus stämmigen Holze zusammengesetzte viereckige Maschine, mit darinn bevestigten Zacken, welche recht spitzig und mit guten Wiederhaaken versehen seyn müssen. Diese Maschine, welche man in Hrn. D.Schreber's neuer Cameralschr. V Th. S. 282, abgebildet findet, gräbt man an einem Orte, den der Bär gewöhnlich zu besuchen pflegt, in den Haber so ein, daß die Zacken mit der Erde gleich seyn; hernach überstreuet man sie mit Stoppeln und Stroh, damit das Raubthier nicht mißtrauisch werde; mitten darauf aber leget man eine todte Henne, oder andere Aasung. Wenn nun der Bär seinen gewöhnlichen Spaziergang gehet, und entweder das Aas oder von dem Getraide fressen will, so bleibt er mit einer Tatze hängen. Indem er sich mit aller Macht daraus losmachen will, kommt er mit der andern auch hinein, und endlich mit allen vieren, da er denn Stand halten mus, bis er seinen verdienten Lohn bekommt.

Endlich pflegt man auch die Bären also zu richten, daß sie sich selbst erschießen. Dazu setzet man 3 Säulen in einem gleichseitigen Triangul; wenn man Bäume so haben kann, ist es desto besser. Die Selbstschüsse müssen aber deswegen in einem gleichseitigen Triangul geleget werden, weil bei Legung derselben, oben über dem Schneller, etwas vorgesteckt wird; und wenn alle Stellung fertig ist, man sodann von einem nach dem andern, das vorgesteckte Holz wieder wegnehmen mus, damit selbige vom Bär losgezogen werden können. Mithin könnte dabei, durch Unvorsichtigkeit, einer unter den Selbstschüssen losgezogen werden, und sich der Mensch selbst Schaden thun; liegen sie aber also, wie gedacht, in einem gleichseitigen Triangul, so ist man ausser Gefahr. Gienge ja einer los, so trifft er zwar den Mittelpunct und Pfahl, woran der Drath angemacht ist, jedoch nicht nach dem andern Selbstschusse hinüber, sondern zwischen 2 Selbstschüssen durch. Die Säulen stehen vom Mittelpuncte 20 bis 24 Schritte. Eine jede Säule kann 10 Fuß hoch seyn. Vor jede Säule setzet man noch eine, welche kürzer ist. In dieser Säule macht man oben eine Larve oder Höhlung, daß man den Selbstschuß hineinlegen, doch daß man ihn höher und niedriger richten kann. In der hintersten Säule werden höhere Nägel eingemacht, damit man den Selbstschuß vervestigen könne. In der Mitten zwischen den Säulen wird ein runder, und 4 Fuß hoher Pfahl, ausserdem aber noch 3 dreieckige Pfähle geschlagen, daß sie mit der einen Ecke auf dem Mittel zwischen 2 Säulen stehen. Auf den Mittelpfahl wird ein Topf mit Honig, oder etwas vom Viehe, das zu seinem Fraße dienet; um die 3 dreieckigen Pfähle aber ein hölzerner Reifen gemacht, der genau um die Pfähle passe, daß er aber nicht von selbst herunter falle. Um lezteres zu verhindern, kann man auch hölzerne Nägelein darunter stecken. Die Selbstschüsse werden auf den Säulen vestgemacht, oder man nimmt auch Pürschbüchsen anstatt der Selbstschüsse, und sind die mit teutschen Schlössern die besten. Dazu macht man an den Selbstschuß einen Drath, der an den Reifen in die Mitte lange, und die Dräthe alle drei an den Reifen vest. Die Selbstschüsse ladet man mit 2 oder 3 Laufkugeln. Kommt nun der Bär, und langet, in der Meinung, einen Raub zu finden, nach dem Topf hinauf, so trifft er an die Dräthe oder Reifen; indem aber lezteres geschiehet, ziehet der Reifen alle 3 Schüsse auf ihn los. Sollte er auch nicht den Reifen berühren, so mus er doch wenigstens 1 oder 2 Dräthe treffen; mithin büßet er sein Leben dabei ein. Die Selbstschüsse mus man auch mit hohlen Rinden von Bäumen bedecken, damit sie nicht naß werden ...

Die Bärenjagd hat vieles mit der wilden Schweins=Jagd gemein; denn die Jäger, welche ihnen nachstellen, müssen ebenfalls starke Bären= und Bullen=Beißer, auch andere starke Hetz=Hunde, bei sich haben, indem die Bären viele Hunde zusammendrucken und beißen können, dabei die Jäger sich nicht allzuweit auseinander trennen, sondern je zwei und zwei beisammen seyn sollen, daß einer dem andern im Fall der Noth beispringen könne. Auch soll ein jeder ein gut Fangeisen oder Knebelspieß und Hirschfänger bei sich führen, daß er den Bär sich nicht auf den Leib kommen laße, sondern ihm entweder einen Fang gebe, oder eine Tatze weghaue. Sobald ihn einer verwundet, gehet er schnell auf ihn los, und suchet ihm das Fangeisen aus der Hand zu drehen; giebt ihm aber ein anderer wieder einen Fang, so verläßt er den ersten, und gehet auf den andern; daß sie also beständig abwechseln müssen, bis sie ihn abmatten und fällen.

Am besten werden sie also geschossen. Der Jäger tritt hinter einen starken Baum, und schießet ihn mit dem Rohr auf den Kopf; kann man ihm aber nicht zu dem Kopf kommen, so schießet man ihn auf den Leib, so läuft er davon, kommt aber bald ganz rasend wieder. Wenn er nun im Wiederkehren den Kopf vorwerts bietet, so schießet man ihn auf den Kopf, davon er gewiß fällt, da denn der andere ihm alsobald mit einem Spieß unten am Bauch durchs Leder stoßen mus; denn anderswo ist ihm nicht beizukommen. Andere Jäger pflegen ihnen also nachzustellen. Sie legen auf eine aufgerichtete Deichsel von einem Wagen oder hohen Baum ein Rad, darauf setzen sie einen Honigstock; wenn nun der Bär die Bienen schwärmen siehet, so steiget er hinauf, und strebet dem Honig nach; unten um den Baum oder Deichsel werden spitzige mit Eisen beschlagene Pfähle eingeschlagen; wenn nun der Bär sich bemühet, über das Rad hinüber zu klettern, so geschiehet es, daß er darüber in die spitzigen Pfähle herunterstürzet, da man ihm denn bald mit Spießen oder Axten, oder auch mit einem Schuß auf den Kopf, beikommen kann, weil er sich aus den Pfählen sogleich nicht herausranken kann. Im Fallen aber braucht der Bär diese Vorsicht, daß er den Kopf verwahret, und sich wie eine Kugel zusammen krümmet, daher unten spitzige Pfähle eingeschlagen seyn müssen. Die Pohlen haben, ausser diesen Vortheilen, noch diesen Einfall: sie machen auf dem Baum über den Honigstock mit einer Weide einen starken Hammer vest, an dem Orte, wo der Bär zu dem Stock kommen kann; wenn nun der Bär auf den Baum gestiegen, und nahe zu dem Honigstock kommt, so hebt er den Hammer anfänglich gemächlich auf, welcher ihm aber zurück auf den Kopf schlägt; über diesen Schlag entrüstet sich der Bär, und stößt diesen Hammer mit mehrerer Gewalt von sich, dabei er durch den Hammer im Zurückschlagen noch einen stärkern Schlag bekommt, welchen er immer stärker zurückschlägt, und endlich durch die heftigen Schläge vor den Kopf dummlicht wird, daß er in die spitzigen Pfähle herab stürzet.

Die Bärenjagd gehört nicht nur zur hohen Jagd, sondern sie ist auch noch etwas mehr, und wird an den meisten Orten zu einem sonderbaren Fürstlichen Regalstück und Herrlichkeit gerechnet, so daß sie weder unter das Schwarz= noch Roth=Wildpret gezählet wird, sondern eine besondere Art ausmacht. Daher auch unter der Verleihung der hohen Jagd die Bärenjagd nicht mit begriffen ist. Wie dann in Hessen das sehr alte Geschlecht derer von Riedesel mit der Bärenjagd absonderlich investirt ist.

Die Weidemännischen Redensarten vom Bär sind folgende. Der Bär hat eine Haut, und kein Fell. Er wird aufgeschärft, zerwirket. Er brummet, nicht: er schreiet. Er hat Tatzen oder Branten, und keine Füße. Er gehet von oder zu Holze, und seinem Lager, nicht: er trabet. Er schlägt, was ihm vorkommt. Er raubet. Er gehet von oder zu Loch oder Lug, welches seine Höhle ist, da er sich über Winter einleget. Er frißt, erhebt und erniedriget sich. Er springt, steiget, fällt, trifft, und erdrücket. Wird gejagt mit Hunden, gefangen im Fang, und erschossen. Das Bärenfett nennet man Feist. Ein Männchen machen, wird von ihm gesagt, wenn er sich in die Höhe richtet.

Der Bär wird, in Ansehung seiner guten, nahrsamen und delicaten Kost, in Riga, Pohlen und Rußland ohne Bedenken gegessen, doch meist nur von den Bauern, und zwar die alten sowohl als die jungen Bären. Wenn aber eine oder andere adeliche Herrschaft oder Andere dazu Belieben tragen, so bedienet man sich der jungen Bären, von denen man gewiß seyn kann, daß sie kein Fleisch gefressen haben. Sie sind im October sehr fett, und alsdenn dazu am besten. Auch die Schweizer sollen das Bärenfleisch genüßen, wie denn auch in Finnland die Bauern keine Verächter dieser Kost sind. Ihr Wildpret schmeckt süß und ekel, wie zahmes Schweinfleisch, ist schleimig, unverdaulich, giebt daher schlechte Nahrung, und wird mehr zur Arzenei, indem man das Feiste daraus kochet, als in der Küche, verbraucht. Die Alten haben sogar die Bärenköpfe verbrannt, weil sie das Gehirn für Gift gehalten haben. Heut zu Tage aber werden der Kopf und die Tatzen als eine sonderbare Delicatesse für die Herrschaft folgendergestallt zugerichtet.

Man nimmt einen Bären=Kopf, nachdem derselbe wie ein Schweinskopf abgeschnitten worden, und brennet ihn auf gleiche Art mit heißen Eisen. Hierauf schneidet man ihm vorn am Maul das Fleisch los, und zugleich inwendig die Nase entzwei, damit solche überbrochen werden kann. Sodenn wäscht man ihn sauber ab, setzet ihn mit Wasser, Wein und Essig zum Feuer, wirft daran viel Salz, nebst allerlei Kräutern, als: Thymian, Salbei, Lorbeerblättern, Rosmarin, u. a. m. darinnen er so lange kochen mus, bis er weich wird. Ist er nun gar, so hebet man ihn vom Feuer, und läßt ihn also in der Sulze erkalten. Bei dem Anrichten wird er aus dem Topf herausgenommen, überall wohl beschnitten, und, aufs beste ausgeziert, auf die Tafel getragen, und kann ihm eine Citrone oder ein Borsdorfer Apfel ins Maul gegeben werden.

Die Bären=Tatzen müssen zuvörderst sauber vorbereitet werden, welches also geschiehet: Nachdem sie unten um den Knorren abgehauen worden, wäscht man sie sauber aus, und setzet selbige mit Wasser ans Feuer, da sie so lange, bis sie Haut und Haare fahren laßen, kochen müssen. Hierauf ziehet man ihnen die Haare sammt den Häutgen fein sauber herunter, und nimmt sich wohl in Acht, daß nicht viel vom Fleisch mit weggerissen werde. Hat man sie nun auf das reinste geputzt, so werden sie solange in kaltes Wasser geleget, bis sie endlich ganz weiß werden, da sie sich denn auf verschiedene Arten, wie es nur beliebig, zurichten laßen, davon nur eine Art, nehmlich mit einer Senf=Brühe, hier anzuführen genug seyn wird. Nachdem diese zuvörderst, erwähntermaßen, ganz weich abgekocht worden, setzet man Butter ans Feuer; und wenn solche braun ist, gießet man 1/2 Nößel guten Senfwein und Brühe, soviel als man genug zu haben meinet, hinzu; thut auch Citronen, Zucker, Pfeffer und Ingwer daran, und läßt alles wohl durch einander kochen. Hierauf leget man die Bärentatzen hinein, und läßt sie ganz mürbe darinnen sieden, worzu Einige ein paar ganze Zwiebeln werfen, solche aber bei dem Anrichten wieder davon nehmen. Bei diesen lezten leget man die Tatzen ordentlich in die Schüssel, gießet die Brühe darüber, und garniret sie mit Gebackens.

Die Haut des Bärs, welche im Winter am besten ist, wird gar gemacht, und zu Muffen für Manns= und Frauenspersonen, zu Mützen, zu Matratzen für Soldaten im Felde, zu Decken der Reitpferde, auch zu den Fußböden der Kutschen, der Wärme wegen, und über die Kästen, solche vor Nässe zu bewahren, gebrauchet. Mit den Bärenhäuten, welche das stärkste Rauchwerk von Haaren sind, wird von Rauchhändlern und Kürschnern ein großer Handel getrieben. Und zwar wird, von Pohlen und Moscau aus, mit diesen Häuten am stärksten gehandelt, die nach der Beschaffenheit ihrer Größe und der Haare im Werthe unterschieden sind. Insbesondere werden 1) die weißen Bärenhäute über Rußland zu uns gebracht. Ihr Haar ist lang, weiß, und so weich wie Wolle. Man macht Mannsmuffen und Wildschuren davon. 2) Die schwarzen Bärenhäute kommen aus Pohlen, und sind oft bis 8 Fuß lang. Man macht aus den männlichen Bälgen Pferdedecken und Husaren=Mützen; aus den weichern weiblichen aber die schwarzen Mannsmuffen. 3) Die grauen Bärenpelze liefert Pohlen ebenfalls. Sie sind klein, und aus schwarzen und silberweißen Haaren gemischt. 4) Die röthlichen Pelze kommen von den rothbraunen Honigbären. Alle werden zu Muffen und Pferdedecken gebraucht. Die Bärenhäute haben vornehmlich die alten Teutschen, nach des Tacitus Zeugnisse, anstatt der Betten gebraucht; daher mag es auch gekommen seyn, daß man einen faulen, trägen, schläfrigen Menschen einen Bärenhäuter geheißen.

In der Arznei brauchet man vom Bär das Fett, Galle und Augen. Das Fett wärmet, zertheilet und erweichet; nutzet in Ohrenweh, Haarausfallen, Gicht, Schmerzen, Ohrengeschwulsten und Geschwüren an Schienbeinen. In Brüchen und im Vorfall der Gebährmutter, brauchen es sonderlich die Weiber, und salben den Rücken oder das Creuz damit; es macht auch sonst die Haare weiß. Die Galle wird, wenn sie getrocknet, gepülvert und in Branntwein eingenommen wird, als ein bewährtes Mittel wider die Mutterbeschwerung angesehen; auch dienet sie innerlich in fallender Sucht, Keichen und Gelbsucht; äusserlich im Krebs, fressenden Geschwüren, Zahnweh, dunkeln Augen, aufgestrichen. In Finnland brauchen die gemeinen Leute dieselbe wie eine Panacee, nehmen sie ein, schwitzen darauf, und curiren sich damit oft glücklich. Das rechte Auge ausgegraben und getrocknet, hänget man den Kindern wider das Schrecken und Auffahren im Schlafe an. Manche binden es auch am linken Arm, und vertreiben das viertägige Fieber damit.

Bären, sagen die Jäger von der Bärin, wenn sie hitzig in der Brunst läuft, welches alljährlich nach Lichtmesse geschiehet.

Bären=Beisser , Bollenbeisser, Bullenbeisser, nennet man diejenigen Hunde, welche ziemlich groß sind, kurze gelbliche Haare, einen dicken kurzen Kopf, breite und schwarze Schnauze und weiten Rachen haben, mit den Augen sehr unfreundlich und wild aussehen, dabei aber nicht so hoch von Schenkeln, als stark von Leibe, sind. Sie pflegen gleich in der Jugend an Schwanz und Ohren verstutzet, und auf wilde Schweine, Wölfe, Luchsen und Bären, ingleichen zur Ochsen=Hetz, abgerichtet zu werden. In Ermangelung derselben werden Englische Doggen dazu gebraucht. Weil die Bärenbeisser sehr grimmig sind, und Menschen und Vieh öfters unversehens anfallen: so ist, in den Sächsischen sowohl als Brandenburgischen Gesetzen, solche zu halten, verboten.

Anmerkung:Wir haben alles so übernommen, wie in der Krünitz Enyzklopädie gefunden, die Seitenreferenzen haben wir der besseren Lesbarkeit halber weggelassen, die Orthographie aber so belassen.Da in der Enzyklopädie selbst kein Bildmaterial enthalten war, haben wir ein paar Bilder von Mami Simbas HD eingefügt. Wir waren geneigt, erst den Text ganz anders zu untermalen, haben uns dann aber dagegen entschieden, die im Kern grausamen Praktiken wollten wir nicht einfach persiflieren, dazu wäre uns auch so schnell nichts eingefallen..Dank an Christina, die auf dieses Werk hingewiesen hat, es ist wirklich eine Fundgrube ...und Armutszeugnis für den Menschen zugleich. Teil II, der Seebär, kommt morgen!

Foto 1 ist von Mervi, danke!

Sonntag, 17. August 2008

Von Rittern und Träumen aus Papier...Of knights and paper dreams...

Während sich Knut am Freitag in seiner Höhle von den Strapazen erholte, die es mit sich bringt von Spulwürmern befallen zu sein, (... die übrigens zwischen 17 und 40 cm lang sein können und wie Spaghetti aussehen, wovon sich manche Besucher gestern durchaus selbst ein Bild machen konnten ...)-
While Knut was already on Friday recovering in his den of the grueling side effects of a spoolworm invasion (by the way, these worms can get up to 40 cm and as visitors could watch for themselves yesterday, they look like spaghetti...)
...wurde in Edinburgh/Schottland am Freitag mit großem Brimborium der bereits hochdekorierte Königspinguin Nils Olav zum norwegischen Ritter geschlagen. Sir Nils Olav begann seine steile Karriere im norwegischen Militär 1972 als Maskottchen. Wer bereits an seinem Wissen über die Lebensspanne eines Pinguin gezweifelt hat oder an seinen Fähigkeiten richtig kopfzurechnen, dem sei kurz mitgeteilt, dass es sich bei Sir Nils Olav bereits um einen jüngeren Nachfolger des echten Nils Olav handelt, der in den 80er Jahren nach einem aufopferungsvollen Leben für die Armee dahinschied, sodaß ein Jüngerer Name, Rang und Titel vererbt bekam. Beobachtern des königlichen Zeremoniells zufolge verhielt sich der Pinguin der Situation angemessen würdevoll, ließ jedoch, vermutlich aus Nervosität, ein weißes Häufchen fallen bevor es zum ersten der 2 Schläge kam , die einen zum echten Ritter machen.
English Spiegel-Version
'He's been an honorary member of Norway's elite King's Guard since 1972. And on Friday, Nils Olav, a penguin, was knighted in a special ceremony at the Edinburgh Zoo. Nils Olav has had a number of big days in his military career. In his over 35 years of service, the three-foot-tall soldier has steadily climbed through the ranks of Norway's elite King's Guard and even became honorary colonel in chief in 2005. But Friday's honor is certain to eclipse them all. Nils Olav became Sir Nils Olav in a morning ceremony watched by several hundred onlookers and attended by 130 guardsmen. The occasion took place at the Edinburgh Zoo -- because, as it happens, Norway's newest knight is a penguin. "You, as a penguin, in every way qualify to receive the honor and dignity of knighthood," said a citation from King Harald V of Norway, which was read out during the ceremony. The king's statement also said that the country was "well-satisfied with the loyalty, courage and good endowments of our trusted and well-beloved Nils Olav." Sir Olav himself seemed unflappable for most of the ceremony, waddling past the sharply turned out honor guard, occasionally stopping for a closer look at their shiny uniforms. He did, however, seem unimpressed when the sword came out to tap him on the shoulders and quickly waddled in the opposite direction. The Norwegian guardsmen adopted an Edinburgh penguin as their mascot in 1972, because they often toured the zoo when in Scotland performing at the Military Tattoo, an annual military music festival. The first Nils Olav, named after King Olav V, Norway's regent at the time, died in the 1980s with a young penguin inheriting his name and rank.' More photos of the ceremony here

Und wo wir bereits bei ungewöhnlichen Geschichten sind, hier noch ein kleines Videomärchen von Joaquin Baldwin, gefunden von Betsy... Viel Spaß!And as we are now more or less in the department of unusual stories, so please check out as well following fairy video of Joaquin Baldwin which had been posted as link by Betsy in the rbb blog. It's so beautiful, enjoy!

Nur zur allgemeinen Information:

Hier handelt es sich nicht um den gemeinen Spulwurm!

Just a general info: This is not the ordinary spoolworm!

Photo credits today: Viktor/Knut, Reuters/Sir Nils Olav, Simone/Knut & Oxtail

Samstag, 16. August 2008

5 000 000

Zoo Berlin
Er ist und bleibt ein Star: Eisbär Knut. Seiner Konkurrenz lässt er keine Chance. Nun erwartet der "Milliobär" im Zoologischen Garten Berlin den fünfmillionsten Besucher. Nach wie vor drängeln sich seine Fans am Bärenfelsen. Was zieht die Leute so an?
Berlin - Seit seiner weltweit bestaunten Premiere am 23. März 2007 im Berliner Zoo hat der Publikumsliebling Knut die Konkurrenten klar abgehängt: Weder Gorilla Knorke noch die Flusspferde Knautschke und Bulette oder die Panda-Bärin Yan Yan zogen in so kurzer Zeit so viele Menschen an. Nun werden es fünf Millionen.

Die ersten 500.000 hatte Knut schon im Mai 2007 erreicht, Anfang Juli "knackte" er die erste Million, am 24. Oktober die zweite Million. Bei mehr als 3,2 Millionen Gästen im Jahr sind die fünf Millionen bis Ende August voll. Zoo-Sprecher Detlef Untermann: "Rein rechnerisch ist es soweit, genau gezählt wird aber nicht mehr."
"Der Zoo Berlin ist mehr als nur Knut"

Deshalb wird Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz diesmal auch keinen Geschenkkorb mehr aushändigen. Im Juli des vergangenen Jahres freuten sich Ilja und Vincent Arends aus Rotterdam über die große Aufmerksamkeit in Berlin, als sie zufällig das einmillionste Ticket für einen Knut-Besuch lösten. Im Oktober war die dreijährige Leonie aus Lichtenberg ganz aus dem Häuschen, als sie als zweimillionste Besucherin einmal "ihrem" Knut ganz nah sein durfte. Bei der aktuellen Rekordmarke ist der Zoo bestrebt, Knut nicht allein ins Rampenlicht zu stellen. "Der Zoo Berlin ist mehr als nur Knut", sagte Sprecher Untermann.

Unbestritten bleibt aber, dass sich die Besucher bis heute Tag für Tag vor dem Bärenfelsen nahe dem Kinderspielplatz drängeln und das vielleicht meistfotografierte Tier der Welt unentwegt auf Film und Videobänder bannen. Der "Milliobär" hat entscheidend dazu beigetragen, dass der Zoo nach eigenen Angaben 2007 einen Bilanzgewinn von rund 6,8 Millionen Euro erzielt hat. Besonders groß ist die Freude im Zoo, dass der Boom auch dann fast ungebrochen anhielt, als die beliebte Spielshow von Knut mit seinem Ziehvater Thomas Dörflein längst eingestellt war und der Bär nicht mehr als putziges kleines Fellknäuel herumtollte.

Hochzeit mit Eisbärin Lara?

"Das ist ein typisches Berliner Phänomen, Knut ist einfach in all den Monaten ein positiver Imageträger für unsere Stadt geblieben", sagte Berlins Tourismuschef Hanns Peter Nerger über die Anziehungskraft des längst fast 200 Kilo schweren kapitalen Burschen. Knut war am 5. Dezember 2006 als Zwilling zur Welt gekommen. Die Mutter Tosca verstieß beide Kinder. Knut kam anders als sein Bruder durch, weil sein Pfleger Dörflein ihm wochenlang die Flasche mit Spezialmilch gab.

Die Leute kommen weiterhin in Massen, auch wenn der Bär oft den Tag nur schläfrig verdöst. Im ersten Halbjahr lagen die Steigerungsraten weiter im zweistelligen Prozentbereich, der Zoo wird mit einiger Sicherheit auch 2008 bei deutlich mehr als drei Millionen Besuchern liegen. 2007 waren es vor allem dank Knut bereits 3,2 Millionen Gäste.

Allerdings wird gerade diese Anziehungskraft des Eisbären die Begehrlichkeiten um Knut noch verstärken. Der Zoo Neumünster, von dem Knuts Vater Lars nach Berlin ausgeliehen wurde, verlangt per Gerichtsklage weiter eine finanzielle Beteiligung am Gewinn des Berliner Zoos. Und der Zoo Gelsenkirchen wirbt weiter intensiv mit seiner Eisbärin Lara um eine "Hochzeit" mit dem Eisbär-Star aus der Hauptstadt. Auch sonst ist Knut gut im Geschäft. Der Absatz der Plüschtiere und anderer Souvenirs direkt neben dem Bärenfelsen läuft bestens. Auch als Briefmarke sowie als Buchfigur und "Schauspieler" im Kinofilm "Knut und seine Freunde" machte der prominente "Bärliner" eine gute Figur.

Photo credits : Internet
Artikel: Tagesspiegel