Nun, dann dürfte Sie eine neue Doku-Reihe auf Arte interessieren. Sie heißt „Die mit den Tieren leben“ und dreht sich um Menschen, die sich in einem ganz besonderen Maße gegen ihresgleichen entschieden haben – zu Gunsten erstaunlich wilder Lebensformen. In der ersten Folge steht die 130-Kilo-Dame Digit im Mittelpunkt. Digit ist ein Gorilla-Mädchen und führt ein Doppelleben. Tagsüber lebt sie so wie die 800 anderen Tiere um sie herum: in einem Gehege im Zoo von Saint-Martin-la-Plaine in Frankreich. Abends aber, da darf sie in eine andere Bleibe. Sie nächtigt bei Pierre und Eliane Thivillon, einem Ehepaar, das den Tier-Tummelplatz vor beinahe vier Jahrzehnten gegründet hat. Ein Baby brauchte Hilfe. Pierre und Eliane sind die Adoptiveltern von Digit und mittlerweile auch von ihrem Bruder Gincko. Die Mutter wollte, warum auch immer, die beiden nach der Geburt nicht säugen. Und Digits Halbbruder behandelte sein ein, zwei Tage altes Schwesterchen mehr als ruppig. Er schleuderte das Affenbaby herum wie einen alten Lappen. Es sind diese alten Videoaufnahmen, die einen verstehen lassen, dass die Thivillons damals helfen mussten. Natürlich. Wer kann schon zusehen, wenn ein kleines Gorilla-Baby malträtiert wird? Vor den Glasscheiben, hinter denen Tierbabys zu sehen sind, und Affenbabys insbesondere, bilden sich in den Zoos stets die größten Menschentrauben.
Menschen? Interessant als Geldgeber Mitleid mit Digit also hätte wohl jeder gehabt. Aber wer außer Pierre und Eliane hätte die Kleine dann einfach ersatzweise aufgenommen? Pierre war 14, als er die Schule abbrach. Nicht, um nichts zu tun. Sondern um sich Stück für Stück seinen großen Traum zu verwirklich: einen Zoo, für den er anfangs selbst die ersten Erdarbeiten übernahm. Heute umfasst sein Lebenswerk 13 Hektar und 160 000 Besucher pro Jahr und man kann, wenn die Doku so sieht, den Eindruck haben, die Besucher dienten vor allem einem Zweck: den Thivillons das Leben zu finanzieren, das sie immer angestrebt haben. Ein Leben unter Tieren.
Gottseidank, sagt Pierre, habe er nicht wählen müssen zwischen den Gorillas und seiner Frau. Gottseidank sei sie mindestens ebenso sehr in die großen Menschenaffen vernarrt wie er selbst. Und, das ist überdeutlich zu sehen: Die Liebe wird erwidert. Es ist rührend zu sehen, wie Digit und Gincko ihre Ersatzmama und ihre Ersatzpapa herzen und liebkosen. Die Bilder von den gemeinsamen Spaziergängen durch den Park, mit einer selbst gebastelten Gorilla-Leine, die das starke Tier nur halten kann, wenn es gehalten werden will. Die Aufnahmen von den Vieren am Fenster, wie sie gemeinsam nach dem Tag Ausschau halten. Mitunter sitzt Digit auch allein auf dem Sims und demonstriert das enorme Fassungsvermögen ihrer Blase.
Da grunzt der Ersatz-Papa„Für so ein Zusammenleben“, sagt Pierre, „ist unbedingtes Vertrauen notwendig.“ Körperlich sind die Tiere ihren Menschenpartnern um ein Vielfaches überlegen. So weit er wisse, berichtet er außerdem, gebe es weltweit derzeit niemanden, „der etwas Ähnliches erlebt wie wir“. Man könnte meinen, ihn am Ende dieses Satzes kurz grunzen gehört zu haben. Ein Gorilla-Grunzen lässt Pierre am Tag nämlich bestimmt 40 Mal hören, um seinen kräftigen Lebensgefährten zu signalisieren, dass sie Freunde sind und dass alles in Ordnung ist. Alles in Ordnung – im Fall der Thivillons ist das eine erhebliche Untertreibung. Pierre, Eliane und Digit haben ihr Glück gefunden."
A childless French couple have adopted a 13-year-old female gorilla
"Zoo managers Pierre and Elianne Thivillon take the gorilla, named Digit, home every night after she has spent the day entertaining young visitors at the zoo enclosure.
The Thivillons, who live just next door to Digit's cage, took in the 120kg gorilla when her biological mother refused to breast-feed her.
The couple has already spent time with living Digit's brother, Ginko.
They had to eventually send Ginko back to the zoo after he started becoming a too aggressive. However, life with Digit is said to be more pleasant.
"It's going very well," said Mr Thivillon. "We have a 13-year-old relationship with Digit. So obviously we have created a very strong bond with each other."
"Family life was a little more difficult to manage with Ginko because he only got to know us at the age of five," he added.
Taking care of a gorilla takes a toll on your social life, just as raising a child does, the couple said. No more nights at the cinema or dinners at restaurants.
Digit likes receiving attention from her adoptive parents who said they don't mind the sacrifice either. She enjoys sleeping in the couple's bed.
Giving up Ginko was tough, but having Digit in their lives is a pleasure, they said.
"Life was very difficult a few days after Ginko left. We got used to seeing him everyday. He slept near us, we had breakfast together, we had a good time together and it was a real pleasure. It was very hard to see him go," Mr Thivillon said.
Zoo vet Jean-Christophe Gerard was amused by the bond between the gorilla and the Thivillons. He said he was surprised at Digit's gentle behaviour.
"It's an animal. It can have reactions; it can react violently to things it doesn't like," Mr Gerard said. "It's a female that was never aggressive with Pierre or Elianne, so there has never been any behaviour or other concerns. They respect her; they have established a relationship with her, which is stable for the moment."
Auf der frz. wikipedia Seite findet man noch folgende Informationen:
"Unter den zahlreichen Tieren, die den Zoo von St.-Martin-la-Plaine bevölkern, sind die Menschenaffen die großen Stars, mit Alexis und Platon als ihren Symbolen. Leider verstarb Alexis, der erste Gorilla des Parks, der 1974 ankam, in Folge eines Herzinfarkts am 14. April 2007. Platon, veritable ikone des Parks, verstarb im Sommer 2008 im Alter von 37 Jahren. Er litt bereits mehrere Jahre lang an einer Atemwegserkrankung.
Unter den jetzt dort lebenden Menschenaffen, ist es vor allem einer, der ganz besonderes Interesse auf sich zieht, das Gorillaweibchen Digit, die im Park geboren und von der Mutter verstoßen wurde. Pierre und Eliane Thivillon haben sich des Gorillakindes angenommen und es zu Hause aufgezogen."-
On the French wikipedia site one can find the information that the park had some other iconic gorillas before. Alexis who arrived 1974 as the first gorilla died on 14 April 2007 after a cardiac crisis, and Platon, at his time a true icon of the zoo, died in 2008 after several years of suffering respiratory problems. Digit is mentioned too as gorilla who attracts most of attention due to her being hand-raised by Pierre and Elaine Thivillon.-
"Parmi les nombreux animaux peuplant le zoo de Saint-Martin-la-Plaine, les grands singes sont les grandes stars et, parmi eux, Alexis et Platon en sont les symboles. Malheureusement, Alexis, premier gorille arrivé au parc en aout 1974 est décédé subitement d'une crise cardiaque le 14 avril 2007. Platon, véritable icône du parc est mort lors de l'été 2008 à l'âge de 37ans. Il souffrait d'une maladie respiratoire depuis de nombreuses années.
Parmi les grands singes qui peuplent le parc, l'un d'eux représente un intérêt tout particulier. Il s'agit de la femelle gorille nommée Digit. Digit, née au parc, a été abandonnée par sa mère à la naissance. Pierre et Eliane Thivillon ont alors recueilli le bébé gorille et l'ont élevé eux-mêmes. (source)"
Sources & photos:- Da laust mich doch der Affe/focus 26.06.2011
- Childless French couple adopts gorilla/3news 30.06.2011
- Website Zoo St.-Martin-la-Plaine
- Parc_zoologique_de_Saint-Martin-la-Plaine sur wikipedia (frc.)
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