30 Tiere starben im Tierpark Zittau in den Fluten von Steffen Linke – 11.08.2010
Zittau. In Folge der Hochwasserkatastrophe am vergangenen Wochenende sind circa 30 Tiere im Zittauer Tierpark in den Fluten ertrunken. Der Sachschaden ist noch nicht abzuschätzen.
Tierpflegerin Brigitte Reinsch streichelt im Notquartier das Kamel Mustafa, kuschelt liebevoll Kopf an Kopf mit dem Tier – wieder und immer wieder. „Wir haben es geschafft. Du lebst“, sagt sie erleichtert. Der völlig entkräftete Mustafa muss nun aber wieder auf die Beine kommen.
Bei vielen anderen Tieren waren die Anstrengungen vergeblich.
„Weil die Flut so schnell kam, dass wir gar nicht mehr an die Gehege herankamen und hin schwimmen mussten“, so Andreas Stegemann. Circa zwei Meter stieg der Pegel
binnen weniger Minuten im Zittauer Tierpark an.
So starben unter anderem aus der Trekkinggruppe zehn von elf Lamas. Ein Baum stürzte vor das Gehege der Bartkäuze. „Wir vermuten, dass die tierischen Insassen durch diesen Schreck in der Dunkelheit aufgeflogen, anschließend im Wasser gelandet und nicht mehr herausgekommen sind“, sagt er. Von den zwei Pferden im hinteren Gehege überlebte nur eins. „Mit viel Überredungskünsten hatten wir in dem Fall Erfolg“, so Andreas Stegemann.
Zum Teil konnten sich die Wollschweine und die Kronenkraniche selbst befreien.
„Die Nandus, die Schneeeulen und das Streichelgehege haben wir evakuiert. Es ging wirklich ganz hektisch zu“, berichtet er.
Der Tierkörperbeseitigungsdienst entsorgte schließlich die toten Tiere. Bei den Verantwortlichen und Tierpflegern flossen jedenfalls viele Tränen. „Wir haben mit vielen Tieren täglich zusammengearbeitet. Die waren uns persönlich richtig ans Herz gewachsen“, ringt Andreas Stegemann sichtlich nach Fassung. Damit aber nicht genug. Die Fahrzeuge, die Kühltechnik im Wirtschaftsgelände sowie die Büros standen unter Wasser. Die Stromversorgung fiel aus. „Wir
müssen uns erst einen Überblick über den gesamten Sachschaden verschaffen“, so Andreas Stegemann.
Der Tierpark muss jetzt wieder auf Vordermann gebracht werden.
Viele fleißige Hände aus der Bevölkerung packen dabei mit an. „Wenn wir so weit sind, werden wir uns auch um neue Tiere kümmern“, so Andreas Stegemann.
Spenden für den Zittauer Tierpark können auf folgendes Spendenkonto eingezahlt werden:
„Das Ausmaß der Schäden ist viel schlimmer, als wir gedacht haben“, sagte der Technische Leiter des Parks, Andreas Stegemann. Manche Areale der Anlage waren zweieinhalb Meter hoch überflutet worden, 48 Tiere ertranken in der Neiße. (Quelle)Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien
Kontonummer 30 000 93973
Bankleitzahl 850 501 00
Kennwort „Hochwasser“
Source:
- 30 Tiere starben im Tierpark Zittau in den Fluten/alles-lausitz 11.08.2010
- Video zum Hochwasser im Tierpark auf YouTube
- Panorama Ansicht des Tierparks im Hochwasser/ 360 ° View of the zoo incl some Engl. information
- Zoo zum 3. Mal im Hochwassereinsatz/Westfälische Nachrichten 15.08.2010 (Hilfsaktion des Allwetterzoos Münster)
Aber auch andere Zoos haben immer wieder mit Hochwasser zu kämpfen, vielleicht noch in Erinnerung der Zoo in Montenegro, dessen Flusspferdweibchen Nikica jedes Mal die Fluten nutzt, um auf Wanderschaft zu gehen wie hier im Dezember 2009 und zuletzt im Januar 2010.
But also other zoos have been affected in the past by floodings, maybe you remember still the images from Montenegro, where hippo Nikica frequently uses the floods for some excurxions as here in December 2009 or in January 2010.
Related/ Other floodings affecting zoos:
- Nilpferd nutzt Hochwasser zur Flucht aus dem Zoo/Spiegel 12.01.2010 , Fotos hier
- Hippo escapes from Montenegro Zoo/BBC 13.01.2010
- There is a hippo in my back garden/Mail Online 07.12.2009
- Die Weichsel sickert in den Tierpark ein/Tagesspiegel 22.05.2010 (Warschau Kinder helfen mit Sandsäcken)
- Prager Hochwasser 2002 - Hohe Verluste für Tierpark/Tagesecho 15.08.2002
Am 13. August 2002 gab es ein heftiges Hochwasser in Prag. Über 1.000 Tiere wurden aus vor den nahenden Wassermassen evakuiert, 50 Tiere wurden freigelassen. Dennoch starben 134 Tiere in den Fluten. Internationale Presseaufmerksamkeit erlangte der Seelöwe Gaston, der über Moldau und Elbe bis nach Deutschland schwamm, jedoch während des Rücktransports nach Prag verendete. "Besonders tragische Szenen hatten sich am Mittwoch im Prager Zoo abgespielt. Mehrere Tiere, darunter ein Elefant, ein Flusspferd, eine Löwe und ein Bär, mussten den Wassermassen preisgegeben werden. Der Direktor des Tierparks Petr Fejk erklärte dazu: "Ich kann vollkommen glaubhaft versichern, wenn ich mit 24-stündigem Vorlauf gewusst hätte, dass sich ein Jahrhunderthochwasser nähert, dann hätten wir außer dem Elefanten, für dessen Transport wir mindestens drei Tage benötigen, alle Tiere gerettet."
- Prager Zoo 2003 - Nach dem Hochwasser im Sommer/ Tagesecho 24.03. 2003
- Prager Zoo 2007- Fünf Jahre nach dem Hochwasser/ Tagesecho 13.08.2007
Zoo Prague website concerning the flood in 2002, find information about the evacuation of animals, considered as the biggest rescue effort ever worldwide in a zoo.
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